Regie: Michael Wadleigh
Wölfe und Indianer....
Der New Yorker Polizist Dewey Wilson (Albert Finney) hat einen brutalen Mordfall zu lösen - der bekannte Immobilienspekulant Christopher Vanderveer und seine Frau werden bestialisch ermordet. Der Tatort gleicht einer Hinrichtungsstätte.
Zunächst geht die Mordkommission von einen Racheakt linker Gruppierungen aus. Vanderveer galt als skrupelloser Geschäftsmann, der für ein groß angelegtes Sanierungsprojekt das Slummviertel in der Bronx systematisch verkommen und zerstören lässt. In den verlassenen Trümmerhäusern leben nur nur noch Obdachlose. Als einer der Obdachlosen ebenfalls tot aufgefunden wird, schlägt Wilson andere Wege in der Ermittlung ein. Seltsam an allen diesen Morden ist, dass die Opfer zwar brutal zugerichtet, aber keine Mordinstrumente aus Metall benutzt, Organe fehlen aber keine kranken Organe angerührt wurden.
Die Leichen weisen Bissspuren von Raubtieren auf.
Durch seine Ermittlungen unter Mithilfe der Psychologin Rebecca (Diane Venora), die in eine ungewohnte Richtung führen, glaubt Wilson bald, dass keine Menschen für diese Morde verantwortlich waren. Alles deutet auf Wölfe hin, aber das inmitten von New York...?
Die Spur führt zu einer Gruppe von Indianern, die die Fähigkeit besitzen wollen, sich durch spirituelle Riten in Tiergestalten zu verwandeln. Da ist von einem Wolfskult die Rede, eine Inkarnation indianischer Geister, die nach dem Vorbild der Tiere das Land der Ahnen gegen ihre systematische Ausrottung zu verteidigen versuchen.
Sind die letzten dieser grossen Jäger in New York ?
"Wolfen" wurde 1981 vom legendären Woodstock-Director Michael Wadleigh gedreht, floppte allerdings gewaltig an der Kinokasse.
Erst durch das TV und durch das Video wurde der Film zum Geheimtipp.
Die genialen Kamerafahrten aus der Sicht der Wölfe wurden mit Steadicam bzw. Wärmebildkameras gedreht, die elektronische Einfärbung macht den Film noch atmosphärischer. Keine Frage: Das ist einer der besten Horrorfilme der 80er.
"Wolfen" ist total anders und ein sehr eigenständiges Werk mit dem grössten Wiedererkennungswert. Es wird hier zwar kein vordergründiger Horror geboten, denn Wadleigh nimmt sich Zeit für seine Erzählung. Nicht zuletzt wird ein nachdenklich stimmendes ökologisches Thema durch die Wölfe in der Bronx zu vermitteln. Albert Finney spielt wie gewohnt klasse, er spielt den Cop, der sich zugunsten einer spirtuellen Denkweise von seinen rationalen Überlegungen verabschieden muss.
Ein immer noch tief beeindruckender Film, der je älter er wird, immer besser zu werden scheint.
Das gezeigte New York im Film ist mit hervorragender Kameraarbeit (Gerry Fisher) eingefangen. Einerseits die grosse Freiheit, andererseits eine grosse Müllhalde.
Schlüsselfigur der Story ist der Indianer Eddie Holt, gespielt von Edward James Olmos.
Bewertung: 10 von 10 Punkten
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