Montag, 25. September 2017

Marathon Mann






Regie: John Schlesinger

Sind sie außer Gefahr ?

Thomas "Babe" Levy (Dustin Hoffman) und Henry David "Doc" Levy (Roy Scheider) sind zwei ungleiche Brüder. Ihr Vater, ein angesehener Professor, ist ein politisches Opfer der McCarthy Ära. Die Verfolgungen durch das Komitee für amerikanische Umtriebe trieb ihn in den Selbstmord. Die Lebenswege der beiden Brüder verliefen unterschiedlich. Babe ist passionierter Marathonläufer, sein großes Vorbild ist der afrikanische Olympiasieger Abebe Bikila. Er trainiert täglich und schreibt als Student derzeit an seiner eigenen Doktorarbeit.
Während eines Laufes sieht er kurz an einen Unfallort in der Stadt, wo ein Feuer gelöscht wird und viel Polizei und Feuerwehr zugegeben sind.
Nichts aussergewöhnliches in einer Metropole wie New York, dennoch wird dieser Unfall, verursacht durch zwei Rentner (Ben Dova/Lou Gilbert) sehr bald auf sein weiteres Leben großen Einfluss nehmen.
Babe glaubt, dass sein älterer Brüder einen guten Posten in der freien Wirtschaft hat, denn "Doc" hat viel Geld und ist ständig auf Geschäftsreisen.
Er hält sich derzeit in Paris auf, doch dieser Aufenthalt scheint gefährlich zu sein. Denn Doc trifft sich mit dubiosen Leuten und man trachtet ihm nach seinem Leben. Er entkommt nur knapp zweimal seinen Killern.
Zur gleichen Zeit macht sich der totgeglaubte, seit Jahrzehnten in Uruguay untergetauchte und als "Weißer Engel" berüchtigte KZ-Arzt Dr. Christian Szell (Laurence Olivier) auf und verlässt seinen sicheren Umterschlupf in Richtung New York.
Babe lernt in einer Bibliothek die Schweizerin Elsa Opel (Marthe Keller) kennen. Zur gleichen Zeit taucht auch sein Bruder wieder bei ihm auf. Noch ahnt Babe nicht, wie sehr er bald in größter Gefahr stecken wird...




John Schlesinger gelang 1976 mit seinem grandiosen Thriller "Der Marathon Mann" ein Meisterwerk an Spannung und Suspence.
Schlesinger hat darüberhinaus viele klasse Filme gedreht: Asphalt Cowboy, Tag der Heuschrecke, Darling, Die Herrin von Thornhill, Sunday Bloody Sunday.
"Marathon Mann" ist auf jeden Fall einer seiner besten Arbeiten.
Er zeichnet - ähnlich wie Friedkins "French Connection" ein pulsierendes, aber dennoch völlig düsteres und bedrohliches Bild der Metropole New York.
So gesehen einer der großen New York Movies...
Die Darstellerleistungen sind top, vor allem Laurence Olivier als untergetauchter Naziarzt liefert eine erschreckende Performance ab. Ich gehe sogar so weit, dass es nur noch wenige andere Filmbösewichte gibt, die ähnlich Angst auslösen wie dieser Nazidoktor. Zwei Szenen gingen in die Filmgeschichte ein: Einmal Szells perverse Behandlung an Babes Zähnen und zum Zweiten Szells Spaziergang durch die Juwelierläden in der 47sten und 58sten Straße, inmitten des Judenviertels - wo er, der weiße Engel und Peiniger der KZ-Insassen, von einer älteren Frau und einem Mitarbeiter im Juweliergeschäft erkannt wird. Eine gespenstische Szene, die mich jedesmal von Neuem erschauern lässt.





Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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